Dienstag, 04 März 2025 11:16

Düsseldorf - Drei Männer wegen Betrug an Senioren vor Gericht

Betrug an Senioren Betrug an Senioren pixabay/ Foto illustrativ

In Düsseldorf stehen drei Männer vor Gericht, die als falsche Polizisten insgesamt 600.000 Euro von älteren Menschen ergaunert haben sollen. Die Opfer waren zwischen 72 und 91 Jahre alt. Der Prozess hat begonnen und könnte bis Mitte Mai andauern.

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Betrugsmethode führte zu hohen Beutesummen

Die Angeklagten sind zwischen 21 und 24 Jahre alt und stammen aus Düsseldorf, Langenfeld und Monheim. Sie sollen durch Betrug, schweren Bandendiebstahl und Körperverletzung aufgefallen sein. Die Methode des Betrugs ist bekannt, wird jedoch trotz zahlreicher Warnungen immer noch häufig erfolgreich angewendet.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Senioren von einem angeblichen Polizisten angerufen, der sie vor Kriminellen warnte. Dabei wurde behauptet, dass es Raubüberfälle in der Nachbarschaft oder Betrugsfälle bei Banken gegeben habe. Die Opfer wurden aufgefordert, ihre Wertsachen zur Sicherheit einem Zivilbeamten zu übergeben. Diese Rolle sollen die Angeklagten übernommen haben. Zwischen Januar und April 2024 konnten sie so in Mönchengladbach, Neuss, dem Münsterland und Rheinland-Pfalz insgesamt 582.000 Euro in Form von Bargeld, Gold und Schmuck erbeuten.

Gewaltanwendung bei einem Vorfall in Neuss

In Neuss eskalierte eine der Betrugssituationen. Eine 74-jährige Frau weigerte sich, die zuvor aus ihrem Bankschließfach geholten 200.000 Euro herauszugeben. Einer der Täter entriss ihr daraufhin gewaltsam den Beutel und verletzte sie leicht.

Ein weiterer Fall ereignete sich in Rheinland-Pfalz. Eine 86-jährige Frau wurde auf der Straße angesprochen und später zu Hause telefonisch von einem angeblichen BKA-Mitarbeiter vor einer Einbruchserie gewarnt. Auch hier wurde die Seniorin zur Übergabe ihrer Wertsachen überredet.

Ermittlungen führten zur Festnahme

Die Polizei kam der Bande auf die Spur, nachdem mehrere Opfer Strafanzeige erstattet hatten. Standortdaten von Mobiltelefonen sowie Aufnahmen von Überwachungskameras in Tatortnähe halfen den Ermittlern bei der Identifikation der Verdächtigen.

Einer der Angeklagten, ein 21-jähriger Mann aus Monheim, legte bereits während der Haftprüfung ein Geständnis ab. Die beiden Mitangeklagten schweigen bisher zu den Vorwürfen. Falls sie schuldig gesprochen werden, drohen ihnen mehrjährige Haftstrafen. Das Gericht hat für den Prozess insgesamt elf Verhandlungstage angesetzt, die bis zum 15. Mai andauern sollen.

Quelle: webrivaig.com/de, 1.wdr.de