Ursachen und lokale Reaktionen
Der Sozialarbeiter Samy Charchira, der das Projekt „Wegweiser - Stark ohne islamistischen Extremismus“ leitet, betont, dass Düsseldorf zwar kein Zentrum für Salafismus sei, jedoch niemand vor der Radikalisierung über Internetkanäle sicher sei. Dies ist ein weltweites Phänomen, das gerade jüngere Menschen betrifft, die häufig digitale Plattformen wie Tiktok oder Telegram nutzen. Redouan Aoulad Ali, ein Vorstandsmitglied des Kreises der Düsseldorfer Muslime, zeigt sich ebenfalls betroffen. Er weist darauf hin, dass die Jugendlichen in Düsseldorf aufwachsen und dennoch anfällig für die Einflüsse von extremistischen Predigern sind. Die Gemeinde versucht aktiv, durch klare Kommunikation und Aufklärungsarbeit präventiv zu wirken.
Präventionsarbeit und Netzwerke
Das „Wegweiser“ - Projekt ist ein Beispiel für proaktive Präventionsarbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen. Die Herausforderung besteht darin, jene zu erreichen, die bereits radikale Einstellungen zeigen. Charchira erläutert, dass trotz gut ausgebauter Netzwerke immer nur ein Teil der Zielgruppe erreicht werden kann. Fortgeschrittene Fälle von Radikalisierung sind oft schwer rückgängig zu machen.
Die Ereignisse in Düsseldorf unterstreichen die immense Bedeutung von Gemeinschaftsarbeit und präventiven Maßnahmen. Sie zeigen, wie entscheidend die Rolle der lokalen Moscheegemeinden und sozialen Projekte ist, um junge Menschen vor extremistischen Einflüssen zu schützen. Die Zusammenarbeit von sozialen Einrichtungen, Schulen und religiösen Gemeinschaften bleibt ein fundamentaler Ansatz, um Radikalisierung entgegenzuwirken und eine sichere Umgebung für alle zu fördern.
Quelle: rp-online.de