Standortwechsel und politische Dynamiken
Der ursprünglich für den Neubau ausgewählte Standort am Hofgarten stieß aufgrund der möglichen Fällung alter, denkmalgeschützter Bäume auf erheblichen Widerstand. In den letzten Wochen intensivierte sich die Kritik, unterstützt durch eine Online - Petition mit über 15.700 Unterzeichnern, die den Erhalt aller Bäume forderten. Der vorgesehene Bauplatz hätte aufgrund des größeren Platzbedarfs der neuen Oper bis an die jahrhundertealten Bäume gereicht.
Die Rolle der Signa - Insolvenz
Ein weiterer kritischer Punkt in der Entscheidungsfindung war die Insolvenz des Signa - Eigentümers René Benko, der das Kaufhof - Areal besitzt. Ursprünglich wurde dieser Standort aufgrund der finanziellen Unsicherheiten und der Abhängigkeit von Benko verworfen. Durch die Insolvenz ergeben sich nun neue Möglichkeiten für die Stadt, das Areal zu erwerben und die Pläne für den Opernneubau dort voranzutreiben.
Kostenüberlegungen und städtische Prioritäten
Die Entscheidung für den neuen Standort ist jedoch nicht frei von Kontroversen. Die geschätzten Kosten für den Bau der Oper belaufen sich auf rund zwei Milliarden Euro, einschließlich Zinsen, was angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt von vielen Seiten kritisiert wird. Die Grünen, Kooperationspartner der CDU im Rat, haben bislang ihre Zustimmung verweigert, da sie alternative Standorte als nicht ausreichend geprüft ansehen.
Entscheidende Abstimmungen stehen bevor
Die endgültige Entscheidung über den neuen Standort und die weiteren Schritte wird voraussichtlich in der nächsten Ratssitzung am 27. Juni 2024 gefällt. Ob alle Fraktionen zu diesem Zeitpunkt bereit sein werden, abzustimmen, oder ob weitere Beratungen notwendig sein werden, bleibt abzuwarten. Die Neupositionierung des Opernbauprojekts hat das Potenzial, die kulturelle Landschaft Düsseldorfs nachhaltig zu prägen und bedarf einer sorgfältigen Abwägung aller beteiligten Interessen.
Quelle: 1.WDR