Mittwoch, 06 November 2024 17:16

Vater aus Jüchen vor Gericht wegen Schuss auf Ex-Freund der Tochter

Prozess Prozess pixabay / Foto illustrativ

Ein 53-jähriger Mann aus Jüchen steht vor dem Amtsgericht in Düsseldorf, da ihm fahrlässige Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen werden. Der Vorfall, der zwei Jahre zurückliegt, endete für das Opfer mit schweren Hirnschäden. Nun wird der Fall vor Gericht verhandelt, wobei der Angeklagte und sein Verteidiger weitgehend geständig sind.

Inhaltsverzeichnis:

Auseinandersetzung zwischen Vater und Ex-Freund in Düsseldorf

Der Vorfall ereignete sich am 26. Oktober 2022 im Stadtteil Wersten in Düsseldorf. Die Tochter des Angeklagten, die sich von ihrem damaligen Lebensgefährten, einem 28-Jährigen, trennen wollte, bat ihren Vater, beim Abholen der persönlichen Gegenstände des Ex-Freundes anwesend zu sein. Der Angeklagte, ein ausgebildeter Dachdecker, begleitete seine Tochter zusammen mit seiner Ehefrau zur Wohnung. Der Verteidiger des Angeklagten erklärte, der Vater habe lediglich eine deeskalierende Rolle einnehmen wollen. Laut Anklage war der 53-Jährige jedoch bewaffnet mit einer automatischen Selbstladepistole, für die er keine Genehmigung besaß.

Eskalation in der Wohnung der Tochter

In der Wohnung kam es zwischen dem Angeklagten und dem Ex-Freund der Tochter zu einem Streit und schließlich zu einem Handgemenge. Der Angeklagte gab an, sich zunächst nicht einmischen zu wollen, doch als er lautes Rufen und Lärm aus dem Schlafzimmer hörte, entschied er sich, einzugreifen. Laut der Verteidigung ging die Auseinandersetzung schließlich aus dem Ruder, als der Ex-Freund angeblich die Tochter schlug und die Ehefrau des Angeklagten trat. In diesem chaotischen Moment löste sich ein Schuss aus der Waffe des Vaters. Das Projektil traf das Opfer lebensgefährlich und verursachte eine schwere Verletzung an der Luftröhre und dem Kehlkopf, was in der Folge zu schwerem Sauerstoffmangel und bleibenden Hirnschäden führte.

Vater und Tochter leisteten erste Hilfe

Der Verteidiger des Angeklagten schilderte, dass der Angeklagte zunächst nicht bemerkte, dass der Schuss das Opfer getroffen hatte. Als er und seine Tochter schließlich die schwere Verletzung erkannten, leisteten sie gemeinsam Erste Hilfe und versuchten, die Blutung zu stillen. Sie riefen sofort einen Notarzt. Kurz nach dem Eintreffen der Rettungskräfte wurde der 53-Jährige von der Polizei festgenommen. Der Ex-Freund der Tochter überlebte schwer verletzt, ist jedoch dauerhaft behindert.

Fortsetzung des Prozesses mit weiteren Zeugen

Der Prozess begann unter großem Medieninteresse, wobei das Opfer, das sich auf Krücken stützte, anwesend war und über seine langjährige Beziehung zur Tochter des Angeklagten sprach. Das Paar war seit 2021 zusammen gewesen und lebte in einer gemeinsamen Wohnung, bevor es sich zwei Tage vor dem Vorfall trennte. Der Prozess wird am 27. November fortgesetzt, dann sollen weitere Zeugen gehört werden.

Quelle: www.globewings.net/de, 1.wdr.de