Montag, 21 Oktober 2024 19:19

Finanzbetrug bei Kiabi - 100 Millionen Euro veruntreut

Finanzbetrug Finanzbetrug pixabay / Foto illustrativ

Die französische Modekette Kiabi ist Opfer eines groß angelegten Finanzbetrugs geworden, bei dem 100 Millionen Euro veruntreut wurden. Die Gelder sollen über ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss geflossen sein. Die Ermittlungen laufen sowohl in Deutschland als auch in Frankreich.

Volksbank Düsseldorf Neuss im Fokus der Ermittlungen

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat ein Verfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung in einem besonders schweren Fall eingeleitet, bestätigte Oberstaatsanwalt Hauke Lorenzen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der Vorfall betrifft einen international organisierten Finanzbetrug, bei dem Gelder der Modekette Kiabi, die ursprünglich bei der Volksbank Düsseldorf Neuss angelegt waren, verschwunden sind. Die Bank sieht sich mit einer Forderung in Höhe von 100 Millionen Euro konfrontiert, gibt jedoch keine weiteren Details bekannt und verweist auf das Bankgeheimnis.

Laut Informationen des Senders France Info hat eine ehemalige Finanzverantwortliche des Unternehmens vor rund einem Jahr eine große Geldsumme auf ein Konto bei einer ausländischen Bank überwiesen, angeblich als Geldanlage. Als Kiabi im Juli dieses Jahres versuchte, auf das Geld zuzugreifen, stellte sich heraus, dass es verschwunden war. Berichten zufolge wurde das Geld von einem Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss auf ein Konto in der Türkei weitergeleitet und anschließend an mehrere Empfänger verteilt.

Verhaftung auf Korsika und internationale Zusammenarbeit

Im Rahmen der Ermittlungen wurde eine 39-jährige ehemalige Finanzverantwortliche der Modekette festgenommen. Sie wurde im September auf der Mittelmeerinsel Korsika verhaftet, nachdem sie mit einem Privatjet gelandet war. Die Pariser Staatsanwaltschaft untersucht den Verdacht der massiven Veruntreuung von Unternehmensgeldern. Das Unternehmen hat bestätigt, dass alles unternommen wird, um die verschwundenen Gelder zurückzuerhalten.

Die Ermittlungen in Frankreich und Deutschland laufen parallel. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft prüft die Rolle der Volksbank in diesem Fall, während die französischen Behörden die Veruntreuung und mögliche Mittelsmänner verfolgen.

Geschäftsbetrieb der Volksbank bleibt stabil

Die Volksbank Düsseldorf Neuss betonte, dass der Vorfall keine Auswirkungen auf den normalen Geschäftsbetrieb habe. Vorstandssprecher Rainer Mellis erklärte, dass die Bank durch Rückstellungen und Garantien des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken abgesichert sei. Die Berechtigung der Forderung sei jedoch höchst umstritten. Darüber hinaus hat die Bank nach Informationen der Neuß-Grevenbroicher Zeitung Strafanzeige gegen unbekannt gestellt.

Trotz der laufenden Ermittlungen bleibt die Stabilität der Bank gewährleistet, und der normale Geschäftsbetrieb wird nicht beeinträchtigt.

Quelle: www.on-the-top.net/de, sueddeutsche.de