Dienstag, 14 Oktober 2025 09:04

Schwerer Unfall auf der Brehmstraße in Düsseldorf

Unfallstelle auf der Brehmstraße nach dem mutmaßlichen Autorennen. Unfallstelle auf der Brehmstraße nach dem mutmaßlichen Autorennen. Pixabay/Foto illustrativ

Ein schwerer Verkehrsunfall am frühen Sonntagmorgen hat im Düsseldorfer Stadtteil Düsseltal für Aufsehen gesorgt. Ein 18-jähriger Fahrer verlor die Kontrolle über seinen Volkswagen Golf und prallte gegen fünf geparkte Autos. Der Schaden beläuft sich auf rund 100.000 Euro. Die Polizei vermutet, dass dem Unfall ein illegales Autorennen vorausging.

Inhaltsverzeichnis:

Verdacht auf illegales Rennen auf der Brehmstraße

Nach bisherigen Erkenntnissen ereignete sich der Unfall gegen 8.30 Uhr. Ein Zeuge berichtete, zwei Fahrzeuge seien stadtauswärts mit hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Der junge Fahrer aus Hagen soll so schnell gefahren sein, dass er die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Der Golf kam von der Fahrbahn ab und stieß mit mehreren abgestellten Autos zusammen. Sein 19-jähriger Beifahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Führerschein des Fahrers wurde sofort eingezogen, zudem entnahm die Polizei eine Blutprobe, da der Verdacht auf Drogenkonsum besteht.

Der mutmaßliche zweite Fahrer konnte bislang nicht ermittelt werden. Weder Fahrzeugtyp noch Kennzeichen sind bekannt. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise. Der Schaden an den beteiligten Autos wird derzeit detailliert aufgenommen, die Ermittlungen laufen weiter.

Beschwerden über nächtliche Autorennen in Düsseltal

Anwohnerinnen und Anwohner zeigen sich nicht überrascht. Seit längerer Zeit werde die Brehmstraße, besonders an Wochenenden, als Rennstrecke genutzt. Nach Aussagen mehrerer Bewohner beginnen die nächtlichen Fahrten oft nach drei Uhr morgens. Viele Fahrzeuge stammen demnach nicht aus Düsseldorf, sondern aus Städten des Ruhrgebiets. Treffpunkt sei häufig der Parkplatz am Eisstadion, wo sich auch eine beliebte Shishabar befindet.

Mehrfach sei es in der Vergangenheit zu Lärmbelästigungen gekommen. Bewohner hätten deswegen die Polizei verständigt. Besonders auffällig seien hochmotorisierte Wagen gewesen, die sich auf der geraden Strecke mit laut aufheulenden Motoren Rennen liefern. Trotz regelmäßiger Einsätze habe es bislang keine schwereren Unfälle gegeben.

Polizei untersucht mögliche Zusammenhänge

Die Polizei bestätigt, dass ihr die Brehmstraße als Abschnitt mit überhöhter Geschwindigkeit bekannt ist. Die gerade Streckenführung und wenige Ampeln begünstigen riskantes Fahrverhalten. Die Straße gilt als eine der wichtigsten Verkehrsachsen Düsseldorfs und verbindet den Norden der Stadt mit zentralen Bezirken.

Besonders gefährlich ist der Bereich rund um das Mörsenbroicher Ei am nördlichen Ende der Brehmstraße. Mit 122 registrierten Unfällen im vergangenen Jahr, darunter 15 mit Personenschaden, ist es laut Polizei der Unfall-Hotspot Nummer eins in Düsseldorf. Dennoch sei die Lage in den letzten 400 Tagen vergleichsweise ruhig gewesen. Nur vier nächtliche Polizeieinsätze wurden registriert, keiner davon stand im Zusammenhang mit illegalen Rennen.

Ermittlungen und Folgen für den Fahrer

Die Polizei führt den aktuellen Vorfall zunächst als Einzelfall. Dennoch werden mögliche Verbindungen zu früheren illegalen Rennen überprüft. Der 18-Jährige muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Verdachts auf Drogenkonsum. Sein Fahrzeug wurde sichergestellt.

Die Behörden wollen nun verstärkt Kontrollen auf der Brehmstraße durchführen. In Planung sind zusätzliche mobile Radarüberwachungen sowie nächtliche Streifenfahrten, um die Sicherheit zu erhöhen. Für die Anwohner bleibt die Hoffnung, dass sich ähnliche Vorfälle in Zukunft vermeiden lassen.

Quelle: RHEINISCHE POST, www.welt.sn2world.com