Inhaltsverzeichnis:
- Die Merkur Spiel-Arena bleibt halbleer
- Axl Rose kämpft mit seiner Stimme
- Slash begeistert trotz Schwächen der Show
- Jubel, Kritik und gemischte Reaktionen
Die Merkur Spiel-Arena bleibt halbleer
Die Arena war bei weitem nicht ausverkauft. In einem Stadion mit einer Kapazität von mehr als 50.000 Plätzen blieben Tausende Sitze leer. Zwar gab es begeisterte Fans, doch ebenso viele äußerten sich enttäuscht. Bereits im Vorfeld stimmte die Band ihr Publikum auf das Event ein. Auf Instagram veröffentlichte sie ein Bild eines Skeletts im Stil der Tischtennis-Ikone Timo Boll, der kürzlich seine Karriere beendet hatte.
Die Vorband Rival Sons aus Kalifornien wurde positiv aufgenommen. Doch mit dem ersten Akkord von „Welcome to the Jungle“ begannen die technischen Probleme. Die Tonqualität war übersteuert, unstimmig und voller Rückkopplungen. Trotz mehrfacher Versuche besserte sich der Sound nur bedingt. Für viele war das kein würdiger Start einer Jubiläumsshow.
Axl Rose kämpft mit seiner Stimme
Frontmann Axl Rose, der seit der Gründung 1985 dabei ist, zeigte vollen Einsatz. In verschiedenen Outfits, darunter eine weiße Jacke mit Skelettmuster, bewegte er sich pausenlos über die Bühne. Doch seine Stimme – einst gefeiert als die wandelbarste im Rock – überzeugte nicht mehr. Viele Töne klangen gepresst oder gequält. Im Internet kursieren seit Jahren Spottbilder, in denen er mit Micky Maus verglichen wird.
Ob gesundheitliche Gründe oder sein Einsatz bei AC/DC 2016 die Ursache sind, bleibt unklar. Fest steht: Der Gesang war einer der größten Kritikpunkte des Abends. Rose erinnerte daran, dass die Band 1987 zuletzt in Düsseldorf spielte. Damals stellten sie ihr Debütalbum „Appetite For Destruction“ vor – ein Meilenstein mit weltweit 30 Millionen verkauften Exemplaren. Von diesem Album spielten sie diesmal sieben Titel, darunter „Mr. Brownstone“, „Sweet Child O’ Mine“ und „Paradise City“.
Slash begeistert trotz Schwächen der Show
Gitarrist Slash war der musikalische Höhepunkt des Konzerts. In schwarzer Hose, Chucks, Zylinder und einem T-Shirt der Sendung „Burt Sugarman’s The Midnight Special“ präsentierte er sein Können. Seine Soli trafen den Nerv des Publikums. Der neue Schlagzeuger Isaac Carpenter zeigte sich kraftvoll und energiegeladen, während Duff McKagan mit einer Weste, auf der sein Geburtsjahr 1964 steht, die Bühne betrat.
Fotografen wurden beim Konzert nicht zugelassen. Die Beschreibungen der Outfits blieben damit der einzige visuelle Eindruck. Neben starken Instrumentalparts blieb die Atmosphäre dennoch schwankend. Immer wieder bauten sich Spannungen auf – nur um gleich wieder zu verpuffen. Selbst emotionale Momente wie „November Rain“ litten unter der angeschlagenen Stimme Roses.
Jubel, Kritik und gemischte Reaktionen
Trotz der Schwächen gab es Höhepunkte. „Knockin’ on Heaven’s Door“ sorgte für den lautesten Mitsing-Moment. Bei „Live and Let Die“ und „Yesterdays“ schwankte das Publikum zwischen Begeisterung und Ernüchterung. „Double Talkin’ Jive“ führte zu längeren Schlangen an den Getränkeständen, während die Menge dem Keyboarder Dizzy Reed zum 62. Geburtstag ein Lied sang.
Am Ende standen sich Leistung und Erwartung gegenüber. Manche verließen die Arena enttäuscht, andere lobten das musikalische Handwerk. Das Konzert offenbarte, wie schwer es ist, den eigenen Legendenstatus aufrechtzuerhalten. Guns N’ Roses bleiben ein Name, der zieht – doch nicht mehr jeder kommt mit.
Quelle: EXPRESS, www.globewings.net/de