Inhaltsverzeichnis:
- Düsseldorf nutzt Markierungen als Warnsignal
- Andere Städte wie Köln, Bonn und Dortmund ebenfalls betroffen
- Lagerung und Versteigerung sichergestellter Räder
- Neue Abstellflächen in Münster, Duisburg und Bielefeld geplant
Düsseldorf nutzt Markierungen als Warnsignal
Die Stadt Düsseldorf setzt seit Januar auf sichtbare Kennzeichnungen, um Eigentümer zur Reaktion zu bewegen. Oberbürgermeister Stephan Keller erklärte, dass dies ein effektives Mittel sei, um abgestellte, defekte Fahrräder aus dem Verkehr zu ziehen. Die Markierungen signalisieren, dass ein Fahrrad möglicherweise entfernt wird. Häufig reagieren Besitzer noch rechtzeitig. Sie holen das Rad ab oder setzen es wieder instand.
Bleibt das Fahrrad trotz Warnhinweis über einen längeren Zeitraum unberührt am selben Ort, greifen städtische Stellen ein. Das Ziel ist, Abstellplätze freizumachen und das Straßenbild zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um Optik, sondern auch um funktionalen Raum für neue Fahrräder und den öffentlichen Verkehr.
Andere Städte wie Köln, Bonn und Dortmund ebenfalls betroffen
Nicht nur Düsseldorf kämpft mit dem Problem herrenloser Räder. Auch andere Städte in Nordrhein-Westfalen gehen aktiv dagegen vor:
- Köln hat im Jahr 2024 über 12.000 Fahrräder markiert. Davon wurden mehr als 9.000 entfernt.
- Bonn nennt eine Jahreszahl zwischen 1.000 und 1.300 eingesammelter Räder.
- In Dortmund sind es rund 200, in Duisburg bislang 36.
Entscheidend ist der Zustand des Fahrrads. Wie die Stadt Bielefeld mitteilt, reicht ein platter Reifen nicht aus, um ein Fahrrad zu entfernen. Erst wenn ein Rad über Wochen hinweg unberührt und sichtbar beschädigt bleibt, wird es eingesammelt.
Lagerung und Versteigerung sichergestellter Räder
Einige Kommunen setzen auf Lagerung vor der endgültigen Entsorgung. Bielefeld bewahrt eingesammelte Fahrräder bis zu sechs Monate auf. Werden sie nicht abgeholt, gelangen sie in eine öffentliche Versteigerung. Dadurch entsteht eine zweite Nutzungsmöglichkeit. Die Städte hoffen so, Abfall zu vermeiden und gleichzeitig Ressourcen zu schonen.
Neue Abstellflächen in Münster, Duisburg und Bielefeld geplant
Neben dem Entfernen ungenutzter Räder investieren Städte in neue Infrastruktur. Münster plant etwa 3.000 zusätzliche Abstellplätze. Duisburg will 350 neue Stellflächen schaffen. Bielefeld setzt zunehmend auf spezielle Bügel für Lastenräder. Auch Düsseldorf baut das Netz an Fahrradparkplätzen schrittweise aus.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Nordrhein-Westfalen fordert zusätzliche Stellplätze an hoch frequentierten Orten wie Bahnhöfen und Schulen. Als vorbildlich gelten digitale Plattformen wie in Aachen oder Bonn, auf denen Bürger neue Standorte vorschlagen können.
Die Maßnahmen zeigen Wirkung: weniger Schrotträder, mehr Platz für funktionierende Fahrräder – und ein geordneteres Stadtbild.
Quelle: t-online, www.extratimeout.com/de