Inhaltsverzeichnis:
- Altstadt, Schadowstraße und Kö mit höchster Besucherfrequenz
- Schadowstraße und Lorettostraße zeigen Unterschiede
- Pkw auch auf der Kö weiter gefragt
- Stadtteilzentren brauchen individuelle Strategien
Altstadt, Schadowstraße und Kö mit höchster Besucherfrequenz
Die am stärksten frequentierten Einkaufsbereiche liegen in der Altstadt, im Japan-Viertel, an der Schadowstraße, der Königsallee und in der Friedrichstadt. Hier bündeln sich werktags große Besucherströme. Die Studie untersuchte die 21 größten Stadtteilzentren Düsseldorfs, darunter auch Oberkassel, Bilk, Wersten oder Kaiserswerth.
Dabei zeigt sich: Das Auto bleibt in allen Stadtteilen das bevorzugte Verkehrsmittel. Durchschnittlich 38,2 % der Menschen nutzen es für die Anfahrt. Danach folgen Fußgänger mit 24,3 % und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit 23,8 %. Fahrräder spielen mit einem einstelligen Anteil nur eine untergeordnete Rolle.
Düsseldorf hebt sich durch eine hohe Kaufkraft ab. Pro Kopf liegt diese bei 8.876 Euro, rund 1.000 Euro über dem Bundesdurchschnitt (7.865 Euro). Diese finanzielle Stärke wirkt sich direkt auf die Attraktivität des Einzelhandels aus, wie IHK-Referent Thomas Vieten betont.
Schadowstraße und Lorettostraße zeigen Unterschiede
Trotz der Dominanz des Autos offenbart die Studie auch lokale Besonderheiten. In Düsseltal zum Beispiel kommen 34 % mit dem Auto, doch bereits 26 % kommen zu Fuß – mehr als mit dem ÖPNV. Auch Radfahrer sind mit 17 % dort stärker vertreten. Ähnlich ist das Bild in Unterbilk rund um die Lorettostraße: 35 % reisen mit dem Pkw, aber 33 % zu Fuß.
An der stark frequentierten Schadowstraße ist das Verhältnis anders. Dort erreichen 35 % der Besucher das Ziel mit dem Auto, 33 % mit Bus oder Bahn. Nur 11 % steigen auf das Fahrrad. Die Diskussion um den dort geplanten Radweg bewertet die IHK daher als überzogen.
Die IHK schlägt vor, die Schadowstraße in eine reine Fußgängerzone umzuwandeln, während gleichzeitig die ÖPNV-Taktung erhöht werden soll. So könne die Erreichbarkeit der City verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit des Einzelhandels gestärkt werden.
Pkw auch auf der Kö weiter gefragt
Eine vollständige Sperrung der Königsallee für den Autoverkehr lehnt die IHK ab. Marion Hörsken und Thomas Vieten argumentieren übereinstimmend, dass weiterhin viele Besucher mit dem Pkw kommen – insbesondere aus dem Umland.
Die IHK setzt sich für eine realistische Mobilitätswende ein. Die Forderung lautet:
- multimodale Verkehrsanbindung stärken
- Fußgängerzonen gezielt ausbauen
- ÖPNV attraktiver machen (z. B. durch engere Taktung)
- Pkw-Erreichbarkeit in zentralen Lagen sicherstellen
Eine vollständige Verdrängung des Autoverkehrs hält die IHK für nicht praktikabel. Die Interessenvertretung fordert stattdessen pragmatische Lösungen, die sowohl Handel als auch Mobilität berücksichtigen.
Stadtteilzentren brauchen individuelle Strategien
Jeder der 21 untersuchten Stadtteile weist eigene Strukturen und Besuchermuster auf. Während sich beispielsweise die Rethelstraße in Düsseltal auch zu Fuß großer Beliebtheit erfreut, zeigt sich in Oberkassel oder Benrath ein anderes Bild. Die Analyse verdeutlicht, dass pauschale Maßnahmen wenig zielführend sind.
Die Ergebnisse der Studie dienen laut IHK nicht nur der Debatte rund um Mobilität, sondern sollen auch Impulse für die Weiterentwicklung der Stadtteilzentren liefern. Der hohe Datenumfang erlaubt erstmals eine genaue Einschätzung von Kundenströmen, Kaufkraft und Verkehrsnutzung – eine wichtige Grundlage für künftige Entscheidungen.
Mit über 50 Millionen Bewegungsdaten und detaillierten Auswertungen will die IHK Düsseldorf zur zukunftsfähigen Stadtgestaltung beitragen. Besonders der Einzelhandel soll dabei im Fokus stehen – als Rückgrat lebendiger Stadtzentren.
Quelle: nrz.de