Inhaltsverzeichnis:
- Entscheidung des Stadtrats Düsseldorf mit Unterstützung von Grünen und Klima-Fraktion
- Kostenfrage bleibt unbeantwortet
- Wettbewerb mit Berlin, Hamburg und München
- Unterstützung durch Veranstaltungsprofis von D.Live
Entscheidung des Stadtrats Düsseldorf mit Unterstützung von Grünen und Klima-Fraktion
Ein gemeinsamer Antrag der Grünen und der Partei-Klima-Fraktion zur Bewerbung wurde angenommen. CDU und FDP sprachen sich hingegen gegen eine Bürgerbefragung aus. Trotzdem wird die Durchführung eines Bürgerentscheids notwendig sein, bevor Düsseldorf sich verbindlich bewirbt. Eine finale Auswahl des Deutschen Olympischen Sportbundes steht noch aus. Die möglichen Austragungsjahre reichen von 2036 über 2040 bis hin zu 2044.
Die Debatte um das Jahr 2036 ist besonders sensibel. SPD-Politiker wie OB-Kandidat Fabian Zachel lehnen eine Bewerbung für dieses Jahr ab – aus historischen Gründen. 1936 fanden in Berlin die Olympischen Spiele unter dem NS-Regime statt. SPD-Fraktionschef Markus Raub äußerte sich deutlich: „Spiele 2036 in Düsseldorf – das ist für uns ein No Go.“
Kostenfrage bleibt unbeantwortet
Ein zentrales Problem bleibt die fehlende Kostenschätzung. Die Linkspartei kritisierte diesen Punkt scharf. Ihre OB-Kandidatin Julia Marmulla bezeichnete die fehlende Transparenz als „einfach schwach“. Für sie ist klar: Ohne Bürgerbefragung geht nichts. Die finanzielle Tragweite eines solchen Projekts für eine Kommune wie Düsseldorf sei enorm – und bisher unbeantwortet.
Die Vergangenheit zeigt zudem, dass Bewerbungen aus der Region bislang erfolglos blieben. Schon 2012 und 2032 wollte die Metropolregion Rhein-Ruhr Olympia austragen – vergeblich. 2032 erhielt schließlich Brisbane in Australien den Zuschlag. Die Initiative „Rhein Ruhr City“ will es nun ab 2036 erneut versuchen.
Wettbewerb mit Berlin, Hamburg und München
Neben Düsseldorf gibt es weitere deutsche Bewerberstädte. Dazu gehören Berlin, München und Hamburg. Die Region Rhein-Ruhr versucht, das Internationale Olympische Komitee mit einem Nachhaltigkeitskonzept zu überzeugen. Ministerpräsident Hendrik Wüst erklärte bei einem Besuch in Paris im Sommer 2024, dass „95 Prozent der Wettkampfstätten bereits vorhanden“ seien.
Zur Metropolregion gehören Städte wie Köln, Aachen, Duisburg, Essen und Kiel. In Kiel sollen die Segelwettbewerbe stattfinden. Die Organisatoren setzen auf bestehende Infrastruktur, um die Umwelt zu schonen und Kosten zu senken. Das soll ein zentrales Argument für eine erfolgreiche Bewerbung sein.
Unterstützung durch Veranstaltungsprofis von D.Live
Lokalpolitiker wie Thorsten Graeßner von den Grünen sehen Düsseldorf als gut vorbereitet. Er betont die Erfahrung der stadteigenen Veranstaltungsagentur D.Live. Diese habe bereits mehrfach bewiesen, dass sie Großevents erfolgreich managen kann.
Ob Düsseldorf tatsächlich Austragungsort wird, entscheidet sich frühestens nach dem Bürgerentscheid. Nur mit Zustimmung der Bevölkerung wird die Bewerbung weiterverfolgt. Bis dahin bleiben viele Fragen offen – vom Finanzrahmen bis zum konkreten Jahr der möglichen Spiele.
Quelle: NRZ, www.24edu.info/de