Dienstag, 01 Juli 2025 19:22

Bundespolizist wegen Raubs an Ex-Freundin verurteilt

Bundespolizist aus Neuwied raubt Ex-Freundin in Düsseldorf aus Bundespolizist aus Neuwied raubt Ex-Freundin in Düsseldorf aus pixabay/Foto illustrativ

Ein 50-jähriger Beamter der Bundespolizei aus Neuwied ist am Dienstag vor dem Amtsgericht Düsseldorf wegen eines minder schweren Falls von Raub zu neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Zusätzlich muss er 1.200 Euro in monatlichen Raten von je 100 Euro an das Düsseldorfer Frauenhaus zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Inhaltsverzeichnis:

Gericht verurteilt Beamten aus Neuwied

Nach Ansicht des Gerichts hatte der Angeklagte seiner früheren Lebensgefährtin im April 2023 in Düsseldorf gewaltsam die Handtasche entrissen und das Mobiltelefon an sich genommen. Der Vorfall ereignete sich bei einem persönlichen Treffen. Das Gericht ging davon aus, dass der Mann nach der Trennung emotional instabil war und sich nicht von seiner früheren Partnerin lösen konnte.

Die Ex-Freundin, eine 46-jährige Frau, hatte im ersten Prozess erklärt, sie habe die Beziehung nach 14 Jahren beendet. Danach sei der Polizist zunehmend aufdringlich geworden. Sie berichtete, dass sie sich belästigt fühlte und den Kontakt abbrach. Schließlich habe sie sogar dessen Ehefrau informiert, um Ruhe zu bekommen.

Tat bei Treffen in Düsseldorf begangen

Laut Anklage soll der Mann bei einem Treffen in Düsseldorf handgreiflich geworden sein. Er habe der Frau die Handtasche entrissen und ihr Handy gewaltsam abgenommen. Die Tat wurde von Überwachungskameras aufgezeichnet. Mehrere Zeugen bestätigten den Vorfall.

Im Prozess sagte der Angeklagte, das Handy sei ein gemeinsames Gerät gewesen, das er ihr geschenkt habe. Er behauptete, das Handy enthalte persönliche Bilder. Am Tag der Urteilsverkündung verweigerte er jede Aussage.

Polizeioberbeamter drohte mit Gewalt

Der verheiratete Polizist soll seine Ex-Freundin auch in Neuss aufgesucht, bedroht und körperlich angegriffen haben. Nach Angaben der Frau habe er ihr am Kragen gepackt und mit dem Tod gedroht. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen gezielten Übergriff handelte. Der Mann hatte seine Ex-Freundin gezielt vor einem Bürogebäude abgepasst.

Bereits im ersten Verfahren war der Angeklagte nicht zur letzten Verhandlung erschienen. Daraufhin wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen und der Prozess neu angesetzt. Trotz Forderung der Verteidigung nach Freispruch blieb das Gericht bei seiner Einschätzung.

Dienstverhältnis des Beamten bleibt ungewiss

Der Beamte wurde inzwischen vom Dienst suspendiert, er erhält derzeit gekürzte Bezüge. Das Urteil des Amtsgerichts Düsseldorf liegt nur geringfügig unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zehn Monate auf Bewährung beantragt hatte. Wichtigste Fakten in Kürze:

  • 50-jähriger Bundespolizist wegen Raubs verurteilt
  • Neun Monate auf Bewährung plus Geldauflage
  • Übergriff auf Ex-Partnerin durch Video und Zeugen belegt
  • Dienstverhältnis derzeit ruhend, Urteil nicht rechtskräftig

Quelle: WDR, www.sn2world.com/de