Mittwoch, 30 Oktober 2024 17:25

21-jähriger Syrer in Düsseldorf wegen geplanten Anschlags vor Gericht

Prozess Prozess pixabay / Foto illustrativ

Ein 21-jähriger Syrer, der in Dinslaken lebte und als Mitarbeiter in der Autopflege tätig war, steht aktuell vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm vor, einen Anschlag in Europa geplant zu haben, mutmaßlich im Auftrag der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Die Ermittlungen zeigen eine klare Spur von Vorbereitungen und Verbindungen zur IS-Struktur.

Inhaltsverzeichnis:

Verschlüsselte Kommunikation und Verbindung zum IS

Der Angeklagte soll bereits im Mai 2022 den ersten Kontakt zum Islamischen Staat gesucht haben. Über die Messenger-App Telegram schwor er dem IS im Juni 2023 seine Treue, was die Ermittlungen belastet. Daraufhin begann ein intensiver Austausch über mögliche Anschläge in Europa. Er kommunizierte regelmäßig mit einem Kontaktmann, der eng mit dem IS verbunden sein soll, und zeigte sich ungeduldig, eine Tat auszuführen. Nach einem Bekenntnis als „potenzieller Selbstmordattentäter“ reagierte der Kontaktmann aus der IS-Struktur mit einem knappen „Klar“.

Die Sicherheitsbehörden konnten trotz der verschlüsselten Kommunikation die Chats auf Telegram und später auch auf der App Threema verfolgen. Dank eindeutiger Symbole und Kennungen war es den Ermittlern möglich, die Inhalte nachzuvollziehen und den Ernst der Bedrohung zu erkennen.

Pläne für Autobomben und Sprengstoffgürtel

Zu den geplanten Anschlagsmethoden gehörten eine Autobombe sowie ein Sprengstoffgürtel. Im Verlauf der Konversationen mit seinen Kontaktpersonen wechselte der Angeklagte mehrfach seine Vorstellungen, und die IS-Unterstützer stellten ihm detaillierte Anleitungen zur Verfügung. Die Kommunikation enthielt präzise Schritte zur Herstellung von Sprengstoff, was die Behörden veranlasste, die Überwachung des Verdächtigen zu intensivieren.

Die Behörden wurden schließlich vom Verfassungsschutz alarmiert, da die Pläne des Syrers als zunehmende Bedrohung für die Öffentlichkeit angesehen wurden.

Festnahme im April 2024

Die Festnahme erfolgte schließlich im April 2024, als die Polizei zugriff und den Mann in Untersuchungshaft brachte. Bis zur offiziellen Anklageerhebung blieb die Festnahme vertraulich, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Beim Prozessauftakt schwieg der Angeklagte zunächst zu den Vorwürfen, obwohl sein Verteidiger ankündigte, dass er sich in der kommenden Woche äußern werde.

Die Verhandlung wird mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da sie als bedeutender Fall gegen potenzielle IS-Unterstützer in Deutschland gilt.

Quelle: webrivaig,com/de, 1.wdr.de